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Berlin Barcamp 2 - Was können Social Communities von Spielen lernen?

November 20, 2007 by alex

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Barcamp2 Berlin, meine erste Session. Holger Dieterich von moviepilot.de projiziert die Mechanismen, nach denen klassische Spiele funktionieren, auf social Communities im Web. Anhand von 10 Beispielen zeigt er, wie eine Community für ihre User spannender und unterhaltsamer (mehr Traffic) werden kann, indem sie von Spielen lernt.

Folgene Annahmen macht Holger über Spiele:

  • sie machen Spaß
  • die Spieler werden in eine Art Flow-Zustand versetzt (vergessen die Zeit)
  • Spiele sind ein soziales Erlebnis (z.B. Fußball)
  • werden immer wieder gespielt

Genau das, was man als Community Builder auch von seinen Usern sehen will :) Die Herausforderung ist nun, die Mechanismen, die Spieler ihren Spaß bringen und sie immer wieder spielen lassen, auf Web Communities zu übertragen. Ich hab das mal für autoki versucht:

  1. Sammeln: in manchen Spielen, z.b. Magic oder Pokemon, entsteht ein regelrechter Sammelwahn, in diesem Beispiel um die Karten, die zum Spielen benötigt werden. Man kann den Spielern also einen gewissen Sammlertrieb nachsagen, den sie im Spiel befriedigen können. Bei autoki gibt's dafür die Merkliste (auf dem Userprofil), auf der man seine Lieblingsautos sammeln kann. Ist aber noch ausbaufähig, man sollte anschließend mit diesen Autos evtl. Autoquartett spielen können o.ä. Auch das Anlegen mehrer Listen wie z.B. bei iTunes die IMixe wäre evtl. spannend.
  2. Feedback/Status: Die Spieler sollten über den Status des Spiels sowie ihren eigenen bescheid wissen. Beim Fußball gibt's z.B. gelbe Karten und einen Punktestand. Die Analogie in Social Networks sind Statusupdates z.B. über Aktivitäten der Freunde und des Users selbst, welche wir bei autoki in unseren Social Feed auf der Startseite nach dem Login abbilden. Auskunft über die eigene Aktivität gibt der Aktivitätsindex auf dem eigenen Profil.
  3. Hindernisse und begrenzte Resourcen: In vielen Spielen stehen mit nur begrenzte Resourcen zur Verfügung, z.B. die Anzahl der Spielkarten oder Spielsteine. Dadurch wird der Wert der entsprechenden Resource gesteigert. Wäre mal eine Überlegung wert, z.B. das Anhupen zu begrenzen. Zur Zeit hupen einige User recht wahllos ihre ganze Umgebung voll, was auch mal nerven kann. Wenn man nur 3 Leute pro Tag anhupen könnte, wäre der Wert dieser Geste gleich ein ganz anderer.
  4. Angepasster schwierigkeitsgrad: Mach es dem Neuling leicht, aber fordere den Profi immer noch heraus. In Max Payne z.B. greifen die Gegner weniger hartnäckig an, wenn der Spieler zu oft daneben schießt. Im Bereich der Social Community könnte das bedeuten, Neulingen die Features erst schrittweie beizubringen, um sie nicht zu überfordern. Bei autoki gibt's inzwischen zu einigen Features Einführungstexte, die erklären, wie was funktioniert. Wenn man's kapiert hat lassen diese sich auf Nimmerwiedersehen wegklicken. Die Frage ist, ob man so weit gehen wollte, einige Features Neulingen zunächst nicht anzubieten, um sie nicht mit zu vielen Information auf einmal zu erschlagen. Eine generell bessere Strukturierung für Neulinge und Profiuser scheint mir aber sinnvoller zu sein.
  5. Customisierung: in Jedem Rollenspiel Kann ich als Spieler meinem Charakter bestimmte Fähigkeiten verleihen, ihm schicke Sachen anziehen und oft auch den Augenabstand und die Haarfarbe einstellen. Im Web macht myspace vor, was an customizing alles möglich ist - das Ergebnis ist meist eher erschreckend ;). Die große Frage ist, was der eigenen Community wichtiger ist - personalisierte Profile bis zur Unkenntlichkeit oder Lesbarkeit und Konsistenz. autoki geht im Moment den zweiten Weg, mal sehen, ob sich da nochmal was in die andere Richtung tut.
  6. Wettbewerb: Klar, in den meisten Spielen geht es darum, größer, schneller oder reicher zu werden als die anderen - der Wettbewerb stellt wohl mit die größte Motivation dar, Spiele überhaupt immer wieder zu spielen. Nicht fehlen darf eine Highscoreliste, auf der die Champions ihre Portion Ruhm abbekommen. Autoki bedient diesen Punkt ganz einfach durch die Integration von Spielen, vor allem des Autoquartetts. Um die ersten Plätze auf der Monats- und Gesamtspiel gibt es regelmäßig Kämpfe. Weiterhin gibt es Dinge wie bestbewertete Fotos und Autos - wird in Zukunft gerade noch weiter ausgebaut.
  7. Minispiele: Kleine Spiele, die nur einige Sekunden/Minuten dauern, immer wieder mal zwischendurch gespielt werden können und im Idealfall süchtig machen. Da lassen sich wohl sämtliche Handyspiele einordnen, oder auch kleinere Einlagen in eigentlich komplexeren Computerspielen, wie z.B. einem Spielautomaten, der in einem Adventure rumsteht oder ähnliches. In dem Sektor ist autoki mit dem Quartettspiel ganz weit vorne. Dauert nur 15 Runden und man kann sowohl gegen Computer als auch menschliche Gegner spielen. Trotzdem gibt's auch hier noch Verbesserungspotential, vor allem für neue User, die das Spiel nicht kennen.
  8. Glück im Spiel: Zufällig auftretende Ereignisse wie Bonuspunkte oder Gewinne motivieren, immer mal wieder zu spielen bzw. in der Community aktiv zu werden, da jederzeit die Chance auf ein solches Ereignis besteht. Mit steigender Aktivität steigt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit eines zufälligen Gewinns. So ungefähr funktionieren bei autoki die Herausforderungen bzw. das Bewerten von Autos. Man kann sich per Zufallsbutton von einem Auto zum nächsten durchklicken und jeweils seine Stimme abgeben. Wenn man Glück hat trifft man auf ein richtig cooles Auto.
  9. Belohnung: Wer viel spielt soll auch belohnt werden. In Rollenspielen z.B. erhält der Spieler neue Ausrüstungsgegenstände nachdem er eine Aufgabe gelöst hat. Je weiter das Spiel voranschreitet, desto größer werden auch die Belohnungen. Auf autoki gibt es dazu erste Ansätze, wie z.B. den Status "Mr. Autoki", der auf dem Profil des vom Girl's Club Auserwählten prangt.
  10. Letzter Punkt: Zuschauer. Zuschauer sind neben Traffic für die Website gleichzeitig Belohnung für die Aktiven. Wenn ich ein Video hochlade und sich nach 2h 500 Leute das angeguckt haben bin ich motiviert weitere Videos hochzuladen. Wenn ich in einem Fußballstadion vor 40.000 Leuten ein Tor schieße, gibt mir das eine höhere Befriedigung als vor leeren Rängen. Dementsprechend zeigen wir auf autoki die Anzahl der Besucher auf Profilen, Fotos etc. an. Und wer die meisten hat landet ganz oben auf der entsprechenden Top-Liste.

Die Slides gibt’s übrigens bei slideshare.

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